Anja Kampmann
Mit meiner musikalischen Security beim Festakt in der ev. Akademie Tutzing anlässlich des Marie Luise Kaschnitz Preises (Michael Fehr und Sophia Scheifler). Was war das für eine wunderbare Tagung, ein andauerndes Gespräch zwischen sehr verschiedenen Stimmen. Ich danke allen, die dabei waren und es möglich gemacht haben. Oder, wie es auch in meiner Dankesrede heisst:
„Ihr habt viel mitgebracht.
Ihr habt euch mitgebracht.
Das ist doch das Schönste: wenn jemand sich mitbringt, zum Lesen, zum Gespräch. Das hat auch etwas mit Mut zu tun: man zeigt sich, wird füreinander sichtbar. Dann ist Begegnung möglich, Freundschaft.
Dann findet Schreiben und Denken nicht auf einer Insel statt, sondern in einer geteilten, klingenden, und vielleicht auch etwas verrückten Welt. Wenn wir so mutig sind, uns wirklich zu begegnen, darf alles leicht sein. Danke dafür.“
Die sehr schöne Laudatio von Dr. Miriam Zeh gibt Einblick in die Tagung, Sie finden Sie hier Laudatio. Zahlreiche Bilder und Pressematerial finden Sie auf der Seite der ev. Akademie Tutzing, und zwar hier material Und, zu guter letzt, ist hier meine Dankesrede-zum-Kaschnitzpreis in der es auch um den Mut geht, den die Literatur braucht, um Eisschollen und die Liebe.
Wahl in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtkunst. Wie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtkunst in Darmstadt nun bekannt gab, wurde ich als eines von vier neuen Mitgliedern hinzugewählt. Anfang November erfolgt die offizielle Aufnahme auf der Jahrestagung. Ich freue mich sehr.
Sular Yükselirken In der Übersetzung von Regaip Minareci ist „Wie hoch die Wasser steigen“ nun, 2024, in türkischer Übersetzung bei Can Yayınları erschienen. Danke, Regaip, für diese große Arbeit!
Um den Horizont gehen: Tagung zum Marie-Luise-Kaschnitz-Preis
31. Mai – 02. Juni 2024 – Herzliche Einladung
tagungsprogramm kampmann tuzing 2024_web
Ich freue mich sehr auf diese besondere Tagung, in der ich mit Weggefährten über das Schreiben spreche, über das was mich bewegt, was Literatur vermag, und wohin die Reise gehen kann. Das Programm finden Sie hier, Gäste sind herzlich willkommen! Nach 2 Tagen Konferenz findet am Sonntag, den 2. Juni die Preisverleihung statt.
Im Ratssaal der Stadt Speyer wurde der Arno-Reinfrank-Literaturpreis am 6. März verliehen.
„Wir leben, weil wir brennen“ in meiner Dankesrede habe ich mich ausführlich mit Reinfrank, vor allem mit seinem „Prätoria Hund“ beschäftigt. Die Laudatio hielt Michael Au.
Zum Beitrag im SWR
zur Fotostrecke in der Schwetzinger Zeitung
Foto: mit Jeanette Koch, Stifterin und Witwe des Autors
Liliencron Poetikdozentur
Die Universität Kiel und das Literaturhaus Schleswig- Holstein
luden Ende Januar nach Kiel. Meine Poetikvorlesung für Lyrik trug den Titel
„Stimme – Vom Einfangen der Welt“
Zur Laudatio von Prof. Bernd Auerochs.
„Die schmutzige Wäsche des schmelzenden Schnees-
Adam Zagajewski als Poet der Zärtlichkeit und des Staunens“.
Im Lyrik Kabinett München sprach ich in der Reihe Zwiesprachen über die Faszination, die Zagajewskis Gedichte für mich beinhalten. Die Rede erscheint im Frühjahr ’24 im Wunderhorn Verlag.
»Halten wir inne. Bleiben wir mit Adam Zagajewski noch einen Moment in diesem flüchtigen Glanz. Betrachten wir ‚die schmutzige Wäsche des schmelzenden Schnees‘. Wir halten inne. Etwas, was übersehen war, scheint auf.«
Marie-Luise-Kaschnitz Preis 2024
Der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing geht 2024 an die Lyrikerin und Prosa-Autorin Anja Kampmann.
Große Freude, großer Dank!
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„Die Lyrikerin und Prosa-Autorin Anja Kampmann wirft in ihren Texten Fragen auf, die uns alle angehen: Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie können wir überleben in einer Welt, in der unsere natürlichen Ressourcen ausgebeutet und unsere Landschaften systematisch zerstört werden? In atmosphärisch dichten, klingenden, zum Leuchten gebrachten Bildern gibt sie in ihrer Lyrik der Welt etwas zurück, was ihr endgültig abzugehen droht: Schönheit. In den Spiegelscherben allerkleinster Wahrnehmungen wird deutlich: Vergangenes ist nicht vergangen und Gegenwärtiges ist voller Zeichen. Im Roman „Wie hoch die Wasser steigen“ wird die gottverlassene Arbeitswelt auf einer Bohrinsel mit dem zerbrechlichen Klang der Welt verwoben, die Entfremdung moderner Arbeitsverhältnisse mit einem irisierenden Spiel der Erinnerung
und der aus ihr entstehenden Suche nach einem Ort der Zugehörigkeit und des Bleibens. Sowohl in ihrer Lyrik als auch in ihrer Prosa liegt ein einzigartiger Zauber. Marie Luise Kaschnitz hätte ihre helle Freude daran.“
In der Frankfurter Anthologie schreibt Matthias Weichelt über „Versuch über das Meer“: „Natur und Technik sind untrennbar ineinander verhakt, reißen und ziehen aneinander. Nur wer über all das hinwegsieht, kann festhalten an den Phantasien und Sehnsüchten, am Meer der „romantischen Feuer/an den Kiesstränden“. Wer draußen ist, umgeben von Kälte und Nacht, dem bleiben nur die Kräne, die „nachtwärts das heimweh hieven“. (…) Das Meer schnappt nach sich selbst, verschlingt sich, entsteht immerfort neu. Nur im Gedicht kann man es für einen Moment zum Stillstand bringen, mit einem Punkt (…) Danach läuft es wieder an, für die Träume und die Wellen gibt es kein Ende.“
Nachzulesen und zu hören in der Lesung von Thomas Huber hier.
„Es ist nicht einfach ein Roman, sondern ein großes Gedicht“ – resümierte die Jury des Stadtschreiberpreises von Bergen-Enkheim über den Debutroman ihrer Preisträgerin Anja Kampmann. Das trifft es gut, denn sowohl in der literarischen Welt als auch in der Poetik ist die Schriftstellerin zuhause. Im November stellt sie ihre Werke als Poet in Residence an der UDE vor.
Vom Leuchten- über den Möglichkeitsraum der Literatur
Vorlesung 1: Realismus rockt nicht
Vorlesung 2: Vom Singen im Sagen
Für zwei Vorlesungen und eine Lesung aus ihren Romanen kommt Anja Kampmann auf Einladung des Studiengangs Literatur und Medienpraxis (LuM) an den Essener Campus. Die Interessierten erwartet ein Einblick in die Arbeitswelt und die Herangehensweise der erfolgreichen Schriftstellerin. „In meinen Poetikvorlesungen frage ich: Wie kann ein Schreiben aussehen, das leuchtet und strahlt? Was ist Stimme? Wie gehe ich mit der komplexen Welt um, die mir in Recherchen begegnet? Was ist der Unterschied zwischen einer Autorin und ihrer Biografie? Warum ist Literatur nicht in erster Linie Kopfsache?“, so Kampmann.
Festival Neue Literatur und European Literature Night
Anfang November war ich in New York, um meinen Roman in der englischen Übersetzung von Anne Posten auf dem Festival Neue Literatur vorzustellen. ‚What a way to make a living“ – der Titel des Festivals berührt eigentümlich genau eine der Kernfragen des Romans. Einen Abend später war ich Teil der European Literature Night „An evening of contemporary literary luminaries from 11 European Union countries“ , dort haben wir über Literatur in Zeiten der Krise diskutiert. Es folgte anschließend ein Besuch im Vassar College.
Uraufführung von „Dunst- als kehrte alles zurück“ mit einer Komposition von Elnaz Seyedi bei den Doanueschinger Musiktagen. Es spielte das Ensemble Ascolta, Sprecherin,: Birte Schnöink, Sopran: Einat Aronstein.
Dirigat: Catherine Larsen-Maguire, Dramaturgie: Iris Drögekamp
Gefördert durch die Bundeskulturstiftung /Echoräume mit großem Dank an alle Beiteiligten, was für ein Ritt!
Das Stück ist jetzt hier nachzuhören in der SWR Mediathek.
Das London-Stipendium des Deutschen Literaturfonds geht an
, „die in ihrer Lyrik die Provinz schillern lässt, aus scheinbaren Nebensächlichkeiten Poesie macht und in Prosa wie Gedicht einen unverwechselbaren Sound gefunden hat“, so die Jury.Das London-Stipendium umfasst einen zehnwöchigen Aufenthalt am Queen Mary College der University of London. Der Deutsche Literaturfonds stellt die Mittel für die Reise und den Aufenthalt bereit.
Alle Preise werden gemeinsam mit dem „Paul-Celan-Preis“ für herausragende Übersetzungen an Holger Fock und Sabine Müller am 27. November 2023 im Literarischen Colloquium in Berlin überreicht.
Arno-Reinfrank-Literaturpreis 2024
In ihrer Begründung zur Verleihung des Preises hebt die Jury den »ganz eigenen Ton« der Lyrik Kampmanns hervor, nennt ihn »kristallin klar und doch rätselhaft zugleich«, betont, ihr Roman Wie hoch die Wasser steigen beschreibe »noch die randständigsten Dinge und Begebenheiten stets überraschend«. Da sie mit dem »Werkstoff Sprache experimentiere und sich nie mit dem Erreichten zufriedengebe«, habe sie den Arno-Reinfrank-Preis in hohem Maße verdient.
Der Preis wird am 6. März 2024 um 19.30 Uhr im Historischen Ratssaal in Speyer verliehen.
Zur Mitteilung der Stadt Speyer.
Verleihung des ›Günter Kunert Literaturpreises für Lyrik‹ in Wilster
Mit Feingefühl spürte Dr. Maren Jäger in ihrer schönen Laudatio den Spuren der Worte in der hund ist immer hungrig nach – einen ganz herzlichen Dank ihr, der Kulturstiftung Itzehoe und der Jury des Günter Kunert Preises für einen wundervollen Nachmittag in Wilster!
Einige Auszüge aus der Laudatio:
»Nach vorne gehen und zurück schauen: was für eine paradoxe temporale Balance-Übung. Gelenkig muss man dazu sein. Und behutsam, trittsicher, vor allem wenn der Weg nach vorn durch unbekanntes Gelände führt. Wer kann sowas?
Die Gedichte von Anja Kampmann können es. Sie sind: gelenkig, behutsam, trittsicher. (…)
Das Gedicht, das unseren Daseins-Grund aufwühlt. Wie Willemsen nutzt Kampmann die Zukunft als Perspektive ihrer poetischen Betrachtung der Gegenwart, in Gedichten, in denen die Zeiten teleskopartig ineinandergeschoben werden – poetische Doppel- und Mehrfachbelichtungen, in denen mehrere Zeitebenen in wenigen Zeilen über- und nebeneinanderliegen.«
»Diese Gedichte sind Sprachkonzentrate, die viel zu denken geben, in denen es auf jedes Zeichen ankommt. Besonders, wenn man die aus Versen mit nur ein oder zwei Worten gebauten Gedichte liest, merkt man schnell: Hier ist nicht bloß kein Wort zuviel, sondern kein Zeichen, nichtmal ein Satzzeichen.
[…] Gedichte – wenn sie gut sind – können das Unmögliche: Aus dem Rückblick können sie eine Bestandaufnahme vornehmen: nicht wissen – aber fragen: wer wir waren (wer wir gewesen sein werden), was von uns bleibt, was von der Erde bleibt, geblieben sein wird. Dabei sind Anja Kampmanns Gedichte keine vollmundige zukunftsgewisse Behauptung, keine Wette auf das Kommende oder orakelnde Belehrung; die Gedichte in der hund ist immer hungrig sind Prophetie im Wortsinne, προφητείᾱ, ‚aussagen oder für jemanden sprechen‘; Fürsprache, für eine Erde, für Lebensräume, für die verschwindenden Spezies gesprochen mit Ehrfurcht und Behutsamkeit.«
»„Bewusstzuwerden hieße“, […] mit Roger Willemsen, „in der Gegenwart anzukommen, die einmal die unsere gewesen sein wird.“ In diesem Sinne geht Anja Kampmann mit ihren behutsamen Gedichten aufs Ganze, indem sie auf Bewusstmachung, auf Bewusstwerdung abzielt.
Diese Gedichte mit ihren Blicken aus der Zukunft und aus Vergangenheiten sind gegenwärtig im emphatischen Sinne: indem sie uns ver-gegenwärtigen (nicht: uns etwas vergegenwärtigen, sondern: uns in der Gegenwart befestigen).«
(im Bild, von links: Anja Kampmann, Eric Feller, Dr. Maren Jäger)
Hier die Rede in Gänze: Laudatio Anja Kampmann_Maren Jäger
›es war das jahr‹ in der Frankfurter Anthologie
„Geschichtsschreibung mit den Mitteln der Poesie: Dieses Gedicht erzählt von der großen europäischen Krise des vierzehnten Jahrhunderts und von einer Angst, die auch uns Heutigen geläufig ist.“
Steffen Siegel stellte das Eingangsgedicht von ›der hund ist immer hungrig‹ in der Frankfurter Anthologie vor.
„(…) Es ist das „Chambre de Cerf“, das Hirschzimmer… Im riesigen Palast der Päpste zeigt nur dieses eine Zimmer Fresken mit weltlichen Motiven. Sie gehören zu den ergreifendsten, die aus dem späten Mittelalter überliefert sind. (…) Für Clemens VI., zwischen den Feuern gefangen, mögen sie eine melancholische Erinnerung an bessere Zeiten gewesen sein: „gib mir ein bild gib mir die hohen wände / gib mir ein spiel gib mir die jagd“.
(..) „es war das jahr“ steht, einem Frontispiz gleich, am Anfang von Anja Kampmanns Gedichtband „der hund ist immer hungrig“. Der Umschlag des Buches ist mit dem berühmten Fresko aus dem Hirschzimmer von Avignon illustriert. Nur eines, das erste, führt uns zurück ins vierzehnte Jahrhundert – und ist dabei ganz gegenwärtig.“
Gelesen wird das Gedicht von Thomas Huber, hier.
Günter Kunert Literaturpreis für „Der Hund ist immer hungrig“
Die Gedichte des Bandes „erzählen in reduzierter Sprache, aber voller Poesie, vom Marschland, von Figuren in Sorge um die Welt und das bedrohte Dasein, aber auch persönliche Empfindungen finden ihren Platz. Anja Kampmann hat ihrer Generation eine eigenständige, wiewohl auch überraschende Stimme verliehen.“, heißt es in der Pressemitteilung.
„Ich freue mich sehr! Es wird sicher eine schöne Preisverleihung im Geiste Kunerts, wenn wir uns im Frühjahr in Itzehoe sehen. Danke!
Die Übersetzungen von ‚Der Hund ist immer hungrig‘ ins Italienische
und Englische sind nun online auf: litrix.de. Dank an Federico Italiano für die Übersetzung ins Italienische:’Il cane ha sempre fame‘ .Dank an Anne Posten für die Übersetzung ins Englische: ‚the dog is always hungry‘. Beide Proben können hier heruntergeladen werden.
English and Italian translations of ‚The Dog is Always Hungry‘ are now online at litrix.de. Thanks to Federico Italiano and to Anne Posten for their translations. Both samples can be downloaded here.
****SWR Bestenliste Platz 2 für ‚Republik der Taubheit‘ ****
Kein Haus aus Sand
SWR Hörspiel
Mit eigenen Gedichten sowie Gedichten von Ilya Kaminsky in der Übersetzung aus dem Englischen von Anja Kampmann
Zur Rezension in der Süddeutschen Zeitung
Zur ausführlichen und schönen Besprechung von Lesezeichen Mannheim
Wie lässt es sich erzählen, dieses großes Gebilde Europa? Anja Kampmann begann mit der Arbeit am European Archive of voices. Unter den Bedingungen des Ukraine-Krieges seit Ende Februar 2022 veränderte sich ihre Perspektive auf das Archiv. Aufhören oder Weiterarbeiten? Frühe Erinnerungen der Interviewten, ihre Schilderungen von Kriegsausbrüchen und Bombennächte warfen mit einem Mal ein Licht auf unsere Gegenwart. Kampmann verwebt diese Stimmen aus dem Archiv mit Gedichten des aus der Ukraine stammenden Dichters Ilya Kaminsky über eine fiktive Stadt im Kriegszustand, die sie im Winter vor dem Kriegseinbruch aus dem Englischen übersetzte, sowie mit eigenen Gedichten, die ihre früheren Reisen in die Ukraine spiegeln.
Das Hörspiel ist der Versuch einer poetischen Reflexion, eine Radioarbeit, die Genre und Gattungsunterschiede aufhebt. Im Hörspiel sind die Erzählebenen und Stimmen akustisch getrennt wahrzunehmen. Anderseits ist das Stück so angelegt, dass es Aufmerksamkeit einfordert: denn die Stimmen und Erzählebenen verlassen häufig ihre klare Zuordnung, überkreuzen sich, um in ein Gespräch miteinander einzutreten. Sie erschaffen dann ein in verschiedenen Ebenen überlagerndes Bild von Hoffnungen und Ängsten, Dokumentarischem und Fiktionalem, synchronen und diachronen Geschichten und Biografien, die mit dem ‚Haus Europa‘ verbunden sind. Und von der Arbeit Zeugnis abgeben, sich ihm mit den Mitteln der Kunst zu nähern, an ihm weiterzubauen …
Mit: Barbara Nüsse, Katja Bürkle, Friedhelm Ptok
Stimmen im Originalton aus dem „European Archiv of Voices“
Einrichtung und Regie: Ulrich Lampen
Ton und Technik: Manfred Seiler und Philipp Stein
Dove arrivano le acque
in italienischer Übersetzung
von Franco Filice brandneu bei Keller Editore.
Doppiozero- Poesia – Portrait (ital.) über die Gedichte aus ‚der hund ist immer hungrig‘
UN MARE SEMPRE IN TEMPESTA- Rezension
Interview für RAI LETTERATURA auf englisch mit italienischen Untertiteln, aufgenommen auf der Buchmesse in Turin.
Auf der Bestenliste Robinson von La Repubblica! Grazie!
Republik der Taubheit von Ilya Kaminsky.
Was ist Schweigen? fragt uns die erstaunliche lyrische
Parabel des gebürtigen Ukrainers Ilya Kaminsky. Eine
einzigartige Reflexion über Menschlichkeit in finsteren
Zeiten, in der strahlenden Übersetzung von Anja Kampmann.
SWR Bestenliste Platz 2 für ‚Republik der Taubheit‘
ARD- Titel Thesen Temperamente – Portrait Ilya Kaminsky und Republik der Taubheit
Erscheint in meiner Übersetzung am 16.5. 2022 bei Hanser
Die niederländische Übersetzung des Romans ist soeben bei Prometheus erschienen!
Übersetzt von Roland Fagel.
De verbluffend geschreven roman ‚Hoe hoog het water stijgt‘ bevat een zoektocht naar zielenrust | Boekrecensie
De debuutroman van de Duitse dichter Anja Kampmann beschrijft de odyssee van een moderne gastarbeider op een olieplatform. Een sfeervolle kritiek op het kapitalisme, oordelen internationale critici. 360 Magazine
Duboke se vode dizu – die kroatische Übersetzung von Patricija Horvat ist soeben bei Hena erschienen.
malodknjiga – Rezension- Danke!
AKZENTE Begegnungen
Ich durfte eine Akzente herausgeben, die sich um das Wunder der Begegnung dreht.
Zum Beitrag darüber im Deutschlandfunk
SWR Lesenswert
Mit Denis Scheck haben wir über die Faszination Lyrik gesprochen, über geklonte Tiere und versehrte Landschaften in „der hund ist immer hungrig“.
Video Abrufbar in der ARD Mediathek: HIER
Videolesung für SWR Lesenwert
deep blue, in meiner klasse und der hund ist immer hungrig aus dem gleichnamigen Gedichtband. Die Lesung ist als Video abrufbar: hier
Warum dieses Buch? SWR Buchempfehlung- ein Video gibt Einblick in den hungrigen Hund.
Verleihung des Rainer Malkowski Preises 2020
der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
„(..) eine Stimme bei der die Sprache der Poesie auch in der Prosa immer spürbar ist.“
Jurybegründung für den Rainer Malkowski Preis 2020.
Die Preisverleihung fand ein Jahr nach Bekanntgabe in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste statt. Die Laudatio von Marcel Beyer ‚Und wie geht der Gesang- Laudatio auf Anja Kampmann‘ zum Rainer Malkowsi Preis ist in der aktuellen Ausgabe der Sinn und Form (Heft 1/2022) nachzulesen.
Zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung
„Gedichte von einer atonal vibrierenden sprachlichen Schönheit. […] Der Blick weitet sich von Seite zu Seite; es geht um Umweltzerstörung und Technisierung, um Genmanipulation oder den Krieg in der Ukraine. Kampmann arbeitet dabei nicht plakativ, sondern mit feinen, eleganten sprachlichen Übergängen, in denen die Ebenen des Sehens und Sprechens ineinander verschmelzen. Politische Lyrik auf der Höhe der Zeit.“
SWR2 Literatur Bestenliste, Jury
Der Hund ist ist immer hungrig
ist auf Platz 5 der SWR Bestenliste Juli / August 2021.
Mehr Rezensionen unter dem Buch: hier entlang
Podcast RBB KULTUR: der hund ist immer hungrig.
NDR Kultur Sonntagsstudio zwei Stunden Radio und Gespräch und Gedichte aus dem hungrigen Hund. Auch wir reden über das Schreiben, über Gentechnik und die Musik im Sagen. Moderation: Juliane Bergmann
Poetry on the digital Road: Int. Literaturfestival Bremen: Lesungsvideo Hier
BR2 Diwan mit Marica Bodrozic und Matthias Jürgler Hier
ARD Forum, Gespräch zu ‚der hund ist immer hungrig‘ mit Tino Dallmann Hier
LYRIK EMPFEHLUNG 2021 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für ‚der hund ist immer hungrig! Freue mich sehr. Zu den Lyrik-Empfehlungen
Deutschlandfunk Büchermarkt Rezension zum hungrigen Hund von Tobias Lehmkuhl
NZZ am Sonntag, 28.2.2021 über „der hund ist immer hungrig“
Erosionen, Klone und Supernovas– Rezension auf Deutschlandfunk Kultur
Traduction Olivier Le Lay
In wunderbarer Übersetzung von Olivier LeLay ist „Wie hoch die Wasser steigen“ nun auch auf Französisch bei Gallimard erschienen.
Le Monde – Rezension von Nicolas Weill.
National Book Award Finalist USA
High as the Waters Rise translated by Anne Posten
is a Finalist for the National Book Award 2020
Translated Literature
Die Preisverleihung in New York musste pandemiebedingt digital stattfinden.
High as the waters Rise is also available as
full lenghth audio book read by Stefan Rudnicki!
Auf 8 CDs ist der ganze Roman ungekürzt zu hören: 9 h 40 minutes of listening…
Rauhe Linien – Kontrabass und Gedicht
Lesungskonzert
Zusammen mit der Kontrabassistin Sophia Scheifler hab ich ein Lesungskonzert entwickelt, zu Gedichten aus den beiden Lyrikbänden, aber auch mit Gedichten, die speziell für die Vertonung geschrieben wurden. Nachdem ich einige Jahre die Veranstaltungsreihe ‚Tektonik- Lyrik und Neue Musik‘ in Leipzig kuratiert habe, bin ich fasziniert von der Kombination von Stimme und (neuer) Musik im Raum, von der Aufmerksamkeit, die zwischen beiden Formen changiert. Das Hinhören aufs Gedicht, auf ein Motiv, wird intensiver, die Musik übernimmt und führt zurück.
Sophia Scheifler spielt auf einem Stahl- und einem Darmseitenbass, das Lesungskonzert ist jeweils abendfüllend.
Nach einem ersten Auftritt beim Satelliten Festival Köln haben wir das Programm erweitert und sind beim Internationalen Lyrikfestival in Münster, beim Tübinger Bücherfest, in Mannheim und beim Ensemblia Festival aufgetreten. Inhaltlich spannen sich die Gedichte von einer Reise in die Ukraine bis zu den Gedichten in ‚der hund ist immer hungrig‘.
Tonproben, Videos und weitere Infos gibt es über den Hanser Verlag.
VerSschmuggel
Poesie aus den USA und Deutschland
youngpoets.eu Übersetzungen ins Griechische von Elena Pallantza in Anthologie junger deutscher LyrikerInnen
Süddeutsche Zeitung, Beilage zur Frankfurter Buchmesse, Okt. 2019
Audio und Übersetzungen auf lyrikline
Stadtschreiberin von bergen enkheim, Antrittslesung
Antrittslesung in Bergen-Enkheim in der vollbesetzten Nikolauskapelle.
Frauenfelder Lyriktage
Die Frauenfelder Lyriktage 2019 sind mit großartigen Dichtern wie John Burnside, Zsuzsanna Gahse, Sepp Mall und anderen zuende gegangen. Zum Bericht im St. Galler Tagblatt
Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim 2019/20
Anja Kampmann ist neue Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim.
Am 30. August 2019 trat sie die Nachfolge von Clemens Meyer im vollbesetzten Festzelt auf dem Berger Markt an. Nach Wolfgang Koeppen, Nicolas Born, Wolfgang Hilbig, Herta Müller, Marcel Beyer und vielen anderen ist sie die 46. Amtsinhaberin. Das Stadtschreiberfest fand auf dem Berger Marktplatz im vollbesetzten Festzelt statt. Der Festredner für die Preisverleihung war Hanns Zischler. Die Antrittsrede finden Sie hier.
Eines der ältesten Poesiefetivals weltweit; die Struga Poetry Evenings. Die Eröffnung wurde im staatlichen Fernsehen ausgestrahlt, in Struga gibt es einen Park, in dem die Preisträger jeden Jahres einen Baum pflanzen; von Eugenio Montale über Yves Bonnefoy, Seamus Heaney, Yehuda Amichai, Mahmoud Darwish- alle waren da und lange nach ihnen stehen dort noch die Bäume. Auch dieses Jahr kamen Dichter aus der ganzen Welt hier zusammen. Das Festival endet am 26. August.
Zum ausführlichen Programm und der Abschlusslesung auf Youtube
Beitrag zu Theodor Fontane in: Das Bilder-Wörter-Stimmen-Lesebuch
Bunte Steine
Im Katalog des Georg Kolbe Museums Berlin erschien „Wie Falter über dem Moor so still“ ein Text, der sich u.a. auf William Tuckers „The hero at evening“ bezieht und sich mit den Tagebucheinträgen Kurt Rosenberg zu Zeiten der Machtergreifung in Hamburg auseinandersetzt. Zum Katalog
31.10.
Herbsttagung – Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt
19:30 Centralstation Lesung des Georg-Büchner-Preisträgers 2024, Vorstellung neuer Mitglieder
26.11.
Marie Luise Kaschnitz Abend
19:00 Beginn, Bayerische Akademie der schönen Künste
Begrüßung: Wolfgang Matz
Gespräch und Lesung: Daniela Danz, Anja Kampmann, Iris Wolff, Stefan Hunstein
Moderation: Friedhelm Marx
Gastdozentur Grinnell College, USA
In „Die schmutzige Wäsche des schmelzenden Schnees“ widmet sich Anja Kampmann auf poetische und tiefgründige Weise der Lyrik von Adam Zagajewski. Mit feiner Sensibilität erkundet sie die Wege, die seine Gedichte eröffnen – Wege, die uns zur Poesie führen und zugleich darüber hinaus. Zagajewski, ein Meister der präzisen und doch empathischen Beschreibung, schuf Bilder von erstaunlicher Klarheit, ohne sich in Überladenheit zu verlieren. Seine Gedichte sind Bojen in einer geteilten Wirklichkeit, Markierungen einer Reise, die uns zu den stillen und flüchtigen Momenten des Lebens führt.
Thorsten Paprothny schreibt in seiner Rezension:
„So wie wenige Verse Ausblicke in das weite Land der Dichtkunst zu schenken und klangvoll Resonanzräume für Lesende zu öffnen vermögen, so weiß auch eine sensible Rede, gehalten von Anja Kampmann, selbst Erzählerin und Dichterin, im Lyrik Kabinett München am 31. Januar 2024 über den polnischen Poeten Adam Zagajewski und dessen Werk Wege aufzuzeigen, die zu Gedichten und zugleich darüber hinausführen.“
Zagajewski selbst war ein künstlerischer Gestalter von Bildern, ohne je überladene Metaphern zu kreieren. Kampmann lädt zu einer „Suchbewegung und Reise“ ein, die zu Zagajewskis Gedichten führt, der seinen „Dienst“ am Schreibtisch so versah und empfing, wie es ein „Arbeiter im Weinberg“ tut, „bewaffnet mit der Schere der Phantasie“. Sie selbst sieht sich dabei auch im „Dienst von Adam Zagajewski“.
Kampmann lädt dazu ein, sich mit Zagajewskis poetischem Universum auseinanderzusetzen, das geprägt ist von Zärtlichkeit und der Sehnsucht nach Glanz, selbst im Alltäglichen – im „schmutzigen Schnee, der glänzt“. Mit ihrer „Suchbewegung und Reise“ schafft Kampmann Resonanzräume, die uns auf neue Weise hören und verstehen lassen. Ihre Reflexionen zeigen, dass Poesie nicht nur ein Ausdrucksmittel, sondern eine Einladung ist, die Welt in ihrer Zerbrechlichkeit und Schönheit wahrzunehmen.
d e r h u n d i s t i m m e r h u n g r i g
Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik
Nominiert für den Literaturpreis Text und Sprache 2022
Über…
„Es stellt sich die in Tagen der Pandemie so vermisste Erfahrung ein: Intensität. (…) Eine Ausdrucksstärke, die Schaffenslust mit unprätentiöser Eleganz verbindet.“
Björn Hayer, nzz am sonntag
„In Anja Kampmanns Gedichten gibt es ein unterschwelliges Bewusstsein dafür, dass die Welt in der Form, in die wir hineingewachsen sind, fragwürdig geworden ist. Die Zerstörung der Natur, das Verschwinden der gewohnten Lebenszusammenhänge wird bereits als gegeben vorausgesetzt. Das hat etwas Verstörendes, und zugleich ist es von einer merkwürdig vibrierenden sprachlichen Schönheit. Diese Gedichte spielen nicht, sie täuschen nichts vor. Sie sind ein Stachel, der bleibt.“
Helmut Böttiger, Deutschlandfunk Kultur
„Es sind ganz kleine Dinge, Wahrnehmungen, die ganz nah an einem naturhaften Augenblick sind – wie aber in diesem Augenblick Jahrmillionen eingeschmolzen sind, wie sich im sinnlichen jetzt die ganze Unendlichkeit auftun kann mit einem Mal, das ist das, was für mich diese Gedichte so groß macht.“
Iris Radisch, SWR2 Literatur, 2.7.21
„Anja Kampmann kann sehr viel! Und vieles ist in diesem Gedichtband bewundernswert gut. Die Autorin hat einen Sinn für Sound, auch wenn die durchweg klein geschriebenen, oft interpunktionslosen Verse keinen Endreim aufweisen. Kampmann arbeitet sicher mit Assonanzen, spielt metrische Figuren an, um sie gleich wieder zu zerstören. Liedhaft lockt sie mit der Melancholie und bricht ab.“
Angelika Overath, FAZ, 13.1.2022
„Das Anthropozän ist hier die Ära in der diese Gedichte spielen. Anja Kampmann findet sehr mikrologische Bilder für dieses ökologische, große Menschenzeitalter umfassende Thema der Zerstörung, der Veränderung unserer Umwelt, unserer Erde durch den Menschen.“
Marie Schmidt, SWR2 Literatur, 2.7.21
„Einer der erstaunlichsten Gedichtbände, die in den letzten Jahren erschienen sind, weil Anja Kampmann […] sofort einen eigenen Ton findet, es ist eine gebrochene Syntax, die immer wieder aufgeraut wird. Es sind komplexe Sätze, aber es ist keine hermetische Lyrik, man merkt Grundthemen, die sich immer wieder spiegeln […].“
Rainer Moritz, NDR Kultur, 15.06.2021
„ Kampmanns ästhetische Virtuosität fußt auf Ungezwungenheit. Die Schriftstellerin brilliert nicht mit Eruptionen von Metaphern, sondern besticht durch einen natürlichen, unkomplizierten Stil, der es erlaubt, ihre Gedanken bis in tiefe Schichten hinein zu sondieren.“
Ulf Heise, MDR Kultur
„Anja Kampmanns Gedichte sind in ihren Gegenständen immer wieder höchst gegenwärtig. […] frei von Effekthascherei und falscher Moral. (…) Hier zeigt sich die Kunst Anja Kampmanns, die Dinge nebeneinander stehen zu lassen, sie als Gleichzeitigkeiten zu akzeptieren und kenntlich zu machen. Den wissenschaftlichen Fortschritt auf der einen Seite und auf der anderen Seite eine Art, die Welt zu betrachten und sich mit ihr auseinanderzusetzen – die sich nicht optimieren lässt, die mit jedem Betrachter nur immer wieder neu und anders ist.“
Tobias Lehmkuhl, Deutschlandfunk Büchermarkt
„Gedichte von einer atonal vibrierenden sprachlichen Schönheit. […] Der Blick weitet sich von Seite zu Seite; es geht um Umweltzerstörung und Technisierung, um Genmanipulation oder den Krieg in der Ukraine. Kampmann arbeitet dabei nicht plakativ, sondern mit feinen, eleganten sprachlichen Übergängen, in denen die Ebenen des Sehens und Sprechens ineinander verschmelzen. Politische Lyrik auf der Höhe der Zeit.“
SWR2 Literatur Bestenliste Juli/August, 2.7.21
„Immer aber bleibt die Dichterin in der Anschauung und in der Schilderung, nie wird sie analytisch, moralisch oder polemisch. Distanziert, doch nicht unbeteiligt ist dieser Blick, geprägt von kühler Melancholie, und er gewinnt der apokalyptischen Bestandsaufnahme eine eigentümliche Schönheit ab, eine herbe, ruhige Ästhetik, die den Schrecken nicht mildert, aber einen Zugang dazu eröffnet. Dies könnte eine Art politischer Lyrik sein, die unserer Zeit gemäß ist: Sie agitiert nicht, sondern zeigt, und ihr verhaltener, wie beiläufiger Klagegestus lässt das Ausmaß der Verwüstung stärker unter die Haut gehen, als lautes Anprangern es jetzt noch könnte.“
Kristina Maidt-Zinke, litrix.de
„[…] der distanzierte Blick bleibt unpersönlich und unverbindlich. Doch liegt darin eine wirkliche Schönheit und Güte, ein ernstes Anliegen, allem, was es so gibt, eine Aufmerksamkeit zu schenken, ohne zu fragen, ob es der gleichen verdient. […] Die Welt, die Kampmann beschreibt, ist eine, über die der moderne Mensch hinweggegangen ist.“
Birthe Mühlhoff, Süddeutsche Zeitung
„ ‚und das gedicht als letztes / seiner art soll es den boden wühlen / den grund auf dem du stehst‘. Dieses „Wühlen“ beherrscht Anja Kampmann wunderbar sensibel, aufmerksam.. (…) Manchmal wirken die Gedichte wie aus dünnsten Spinnfäden geknüpft, die ein Lufthauch zerreißen könnte.„
Matthias Zwarg, Freie Presse
„Die Erinnerungsräume sind bei Anja Kampmann knapp gebaut, denn sie ist treffsicher in der Auswahl der atmosphärischen Schnappschüsse, die sie nebeneinander stellt (..)“
Wolfgang Popp, Orf Kulturjournal
„Es sind Gedichte, die die Tiefe unseres Seins ausloten und an eine Vergangenheit erinnern, die ungetrübt ist und noch nicht den Keim ihrer zukünftigen Beschädigungen enthält. (…) Anja Kampmann hat ein feines Gespür für Sprache, ihre Gedichte sind glänzend formulierte und verdichtete Kurz-Stories, die einen sehr individuellen Klang haben und nachhaltig wirken. Das ist eine Empfehlung.“
Matthias Ehlers, WDR
„Vielleicht kann man Anja Kampmanns Dichtung als „Das politische Gedicht 2.0″ bezeichnen: Es wiegelt nicht auf, es ruft nicht nach seinem Publikum, es schreit nicht. Es beschreibt die Dinge leise und stellt die Dichtkunst, stellt sich in den Dienst der Sache. Die Dichterin versteht sich eher als Weltbeobachterin. “
Martina Boette-Sommer, Bayerischer Rundfunk
„In den Gedichten schwingt ein aufmerksames Bewusstsein und ein Erfahrungswissen mit, das sowohl ein persönliches Erinnern als auch ein historisches Erinnern in die Zeilen und Verse einschreibt. Es ist dieses vergangene Gedächtnis, was die Gedichte Kampmanns mit Zeit und mit Tiefe anreichert und dadurch erst ein Bewusstsein für die Gegenwart schafft.“
Michael Scholz, Poetische Quellen
„In dem Buch Vom Sein zum Leben des Sinologen François Jullien fand ich dieser Tage: „Spätestens seit Mallarmé liest man ein Gedicht nicht mehr einzig aufgrund seiner Leidenschaft für einen Sinn und wegen seiner Entschlossenheit, sondern auch, um zu erfahren, was es in einer nicht ‚logischen‘ Weise ‚zusammenhält‘, ja, was sogar den logos herausfordert, aber trotzdem ‚wirkt‘.“ Daran musste ich beim Lesen des wunderbaren zweiten Gedichtbandes von Anja Kampmann denken, dessen Ton und Anmutung mich vor jeder Wahrnehmung inhaltlicher Aspekte berührt hat.“
Michael Krüger, Lyrikempfehlungen
„Wie nebenbei zeigt ihre Dichtung dabei auf, wie man im Gedicht erzählen kann. Das Erzählte braucht nur anerzählt zu werden und bekommt dabei nicht mehr Gewicht wie die poetische Erzählstimme, wie der Erzählton. Ein anderer, poetischer Umgang mit der Zeit hallt nach. (…) In ihrer Dankesrede in der Bayerische Akademie der Künste, umriss sie ihre Poetik mit einem leuchtenden Satz: Jede Geschichte, sagte sie, bilde sich auf den Obertönen der Realität; diese Realität solle ein Sänger, ein Dichter verwandeln, verdichten, in das Andere, Schwebende in eine verzauberte Sprache.“
Walle Sayer, Lesezeit
Zum Nachhören und Sehen:
SWR Fernsehen Lesenswert, Moderation Denis Scheck
LYRIK EMPFEHLUNGEN 2021 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtkunst
SWR BESTENLISTE Juli / August 2021
RBB Kultur weiterlesen podcast 45min. Lesung und Gespräch.
SWR Bestenliste Diskussion mit Iris Radisch, Marie Schmidt, Martin Ebel und Carsten Otte
NDR Kultur Sonntagsstudio Gespräch und Gedichte aus dem hungrigen Hund. Moderation: Juliane Bergmann
ARD FORUM ZUR LEIPZIGER BUCHMESSE Gespräch mit Tino Dallmann
HR2 GESPRÄCH mit Meinolf Bunsmann.
NDR PODCAST ‚LAND IN SICHT‘ ab minute 38.20
WARUM DIESES BUCH? SWR2 Video mit Carsten Otte
Deutschlandfunk Büchermarkt Rezension von Tobias Lehmkuhl
Deutschlandfunk Kultur Rezension von Helmut Böttiger
Ndr Lesetipps vom gemischten Doppel
WDR Rezension von Matthias Ehlers
MDR Kultur Rezension von Ulf Heise
Republik der Taubheit | Ilya Kaminsky
Übersetzung aus dem Englischen von Anja Kampmann
›Deaf Republic‹
Ilya Kaminsky zeigt, „wie politische Gedichte heute klingen können – behutsam wie eindringlich“, er „findet starke Bilder für unaussprechliche Grausamkeit wie auch für kleines Glück.“
Hier „brilliert die Übersetzung von Anja Kampmann, selbst Lyrikerin und in engem, mehrjährigen Austausch mit Kaminksy, […]. Es ist auch ihr zu verdanken, dass „Republik der Taubheit“ gerade die politische Lyrik zur Stunde zu sein scheint.“
Miriam Zeh, Deutschlandfunk Kultur, 23.05.2022
„Die deutsche Übersetzung von Anja Kampmann ist selbst ein Kunstwerk. Welche Wucht die Bilder und Szenen auch im Deutschen haben, wie genau Kaminskys Mikrokomposition neu gedichtet, das Stocken und die Pausen auf Deutsch nachgebildet sind, die klangliche Verdichtung in der Zielsprache re-inszeniert ist – das ist phänomenal.(Und man sollte sich mit dem voreiligen Schluss zurückhalten, das alles könne eben nur eine Lyrikerin wie Anja Kampmann – Übersetzen ist keine Frage der sonstigen Berufs- bezeichnungen, sondern Handwerk und genauestes Lesen plus Inspiration).
Kampmanns Übersetzungskunst besteht auch darin zu wissen, wo sie, bei aller Akribie, weiter vom Original weggehen muss, wenn sie nahe bei dessen Wirkung bleiben will.“
Daniel Graf, Republik, 30.07.2022
„Ein derart wirkungsmächtiges politisches Gedicht ist schon lange nicht mehr geschrieben worden.“
„Es sind Gedichte, die manchmal narrativ, dann wieder lakonisch und lapidar daherkommen, poetische Parabeln von Gewaltverhältnissen, die sich gerade in der Gegenwart des Ukraine-Krieges verdichten, aber auch die imperialistischen Traditionen des Westens meinen. Zwischen die Gedichte sind Zeichen der Gebärdensprache gesetzt, wie meditative Momente des Atemholens.“
„Die Hoffnung seiner Gedichte, so hat Kaminsky in einem Interview erklärt, bestehe darin, dem Leser Illusionen auszutreiben und ihm zu helfen, „seine eigene Komplizenschaft zu erkennen“. Seine Ästhetik des Widerstands verfügt über viele Falltüren.“
„Der Lyrikerin und Erzählerin Anja Kampmann ist es zu verdanken, dass nun endlich „Deaf Republic“ in einer sorgsamen deutschen Übertragung vorliegt, die das zyklisch gebaute, als eine Folge von Theaterszenen komponierte Poem nicht auf politische Eindeutigkeit verkürzt, sondern die Ambivalenzen und Doppelbödigkeiten der Verse bewahrt.“
Michael Braun, Tagesspiegel, 01.06.2022
„Ilya Kaminskys «Republik der Taubheit» war bereits vor dem russischen Aggressionskrieg ein epochales Buch. Nun ist es in der glänzenden Übersetzung von Anja Kampmann auf Deutsch erschienen – und liest sich wie ein prophetischer Text.“
„«Republik der Taubheit» ist ein Text über das Atmen und Sprechen und das Stocken von beidem. Es ist ein Text der Pausen, des Abreissens von Sprache. Dass es uns «den Atem verschlägt», ist hier keine Redensart, sondern in Form von harten Zeilenumbrüchen in die Textur einkomponiert – wie in den Synkopen bei Bertolt Brecht oder in der Lyrik Paul Celans, dem Ilya Kaminsky bereits in seinen frühen Gedichten literarisch die Reverenz erwiesen hat.“
„An den Grenzen der gewöhnlichen Sprache sucht und findet der Text neue Formen der Sagbarkeit für das Unsägliche.“
ANJA KAMPMANN ERHÄLT DEN MARA CASSENS PREIS 2018
LESSING FÖRDERPREIS DES FREISTAATES SACHSEN 2018
KULTURFÖRDERPREIS LITERATUR LÜNEBURG 2018
Finalist National Book Awards 2020 – Zur Übersetzung von Anne Posten: High As The Waters Rise
Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2018
Nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2018
Nominiert für den den Aspekte-Literaturpreis 2018, u.a. …
swr-bestenliste 3/2018
Zum Buch im Carl Hanser Verlag
„Anja Kampmann wagt eine Reise an die Wurzel unserer Gegenwart – atmosphärisch, intensiv, sinnlich.“
Lutz Seiler„Ein grandioser Debütroman.“
Helmut Böttiger, Süddeutsche Zeitung„‚Wie hoch die Wasser steigen’ sticht aus der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur nicht nur dieses Frühjahrs heraus. Hier ist eine Autorin zu entdecken, deren umfassende Weltaneignung durch Sprache sich am ehesten mit dem Schreibfuror Peter Handkes vergleichen lässt.“
Tobias Lehmkuhl, Die Zeit, 22.02.18„Der Roman ist poetisch und realitätssatt zugleich, er übersetzt die Entfremdung moderner Arbeitsverhältnisse in Bilder, die man noch nie gesehen hat, weder wörtlich-visuell noch literarisch- und die man nicht mehr vergisst. Anja Kampmann erzählt von der Ablösung des Menschen von seiner Umgebung, von seinen Nächsten,von seiner Vergangenheit. Sie erzählt einen Identitätsverlust- aber nicht als psychopathologischen Einzelfall, sondern als Ergebnis geradezu tektonischer Verschiebungen in unserer Arbeitswelt.“
Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 12.05.2018„Ist uns je erzählt worden, was für ein Leben die Arbeiter führen, die heute auf den Bohrinseln im Meeresboden nach Erdöl und Erdgas bohren? In ihrem Debütroman ist der Lyrikerin etwas Faszinierendes gelungen: Sie hat in der Gestalt der Bohrarbeiter ein verstörendes Inbild für die existenzielle Bodenlosigkeit und Entfremdung der globalisierten Arbeitswelt von heute gefunden.“
Sigrid Löffler, Salzburger Nachrichten, 24.02.18„Es ist ein tief beeindruckendes Buch, in dem es tost und braust, aus Farben wie mit Glutamat versetzt und voller unerlöster Gefühle. Und dabei ist es ein großes Buch der Stille. «Wie hoch die Wasser steigen» ist ein mit enormer erzählerischer Umsicht geschriebener und herzergreifend unsentimentaler Roman über die Weite, die zwischen dem Ich und der Welt liegt. Er handelt davon, wie wir ausziehen und niemals mehr nach Hause finden.“
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 31.01.18„Der sehr genau benennende, höchst sensible Ton, schlägt in den Bann. Anja Kampmanns Prosadebüt hat vom ersten Satz an etwas Präzises und Schwebendes, etwas Packendes und Poetisches. Und die Autorin hält diese Spannung über 350 Seiten hinweg durch.“
Ulrich Rüdenauer, SWR2, 25.02.18«Es ist eine echte Überraschung, auf einen modernen «Moby Dick» mit den gleichen gefährlichen Einsätzen zu stoßen, aber für die Arbeiter hat sich in Zeiten des globalen Kapitalismus nichts geändert: Das Meer bleibt genauso heimtückisch wie damals… Anja Kampmann nutzt ihr Talent nicht, um die Monstrosität des globalen Kapitalismus attraktiv zu machen, sondern dem entgegenzuwirken… Ein Roman, der die grundlegende Aufgabe der Poesie ehrt. “
CHICAGO REVIEW of Books
ZUM BUCH in der Edition Lyrik Kabinett im Carl Hanser Verlag
„Es sind Gedichte, die man riechen und schmecken kann und die man sich ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen sollte. Fulminante Lyrik von der sehr begabten und klugen Autorin Anja Kampmann. Ein Name, den man ganz oben auf dem Zettel haben sollte.“
Matthias Ehlers, WDR 5 Bücher, 15.06.16
„In der Tiefe gestaffelt sind diese Texte, es sind Versuche etwas zu erkennen, das mit der Gegenwart des 21. Jahrhunderts zu tun hat, ohne dass diese Versuche verzweifelt gegenwärtig wären. (…) Selten kommen lyrische Debüts so fertig und lakonisch daher wie dieses, mit dem sicheren Gespür dafür, dass das Schöne oft nur ein Konkurrenzprodukt zur Wahrheit ist.“
Paul Jandl, Literarische Welt, 13.08.16
„Kampmann geht es um das Aufrufen und Festhalten von mehr und weniger zerstörten Gegenden, von Stimmungen, Erinnerungen, um eine Art Gedächtnis-Arbeit also, bei der „stufenweise Geschichte aufgeblättert“ wird. Aufblättern lohnt auch bei diesem Band.“
Antje Weber, Süddeutsche Zeitung, 07.04.16
„Diese Natur- oder besser Landschaftslyrik, die nicht nur in die Weite, sondern auch in die Tiefe schweift, hat etwas ganz fein Seismographisches an sich. Keine große Pose, keine wuchtigen Metaphern, vielmehr wirken diese Verse wie auf Zehnspitzen oder morgens um fünf auf dem Hochsitz geschrieben.“
Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, 12.04.2016
„Orte und Dinge, die ausstrahlen und sich uns als Erinnerung einschreiben – davon gibt Anja Kampmann in ihrem neuen, luziden Gedichtband ‚Proben von Stein und Licht‘ mit so fotografischer wie liebevoller Präsenz kund.“
Björn Hayer, BÜCHER magazin, 4/16
„Viele dieser Gedichte sind politische Gedichte, die sich mit historischen Ereignissen, hier vor allem der Zeit um den 2.Weltkrieg, in verschiedenen Ländern Europas befassen, und ihren Auswirkungen bis heute. Da ist eine Lyrikerin, die auszieht, nicht nur, um zu suchen, sondern mit dem festen Willen, ganz genau hinzusehen und zu finden“
Monika Vasik, fixpoetry
“ ‚Proben von Licht und Stein‘ ist ein herausragendes Lyrikdebüt, das zeigt, wieviel Gefühl und Geschichte in nur wenigen Versen transportiert werden können. Nach jedem einzelnen Gedicht hatte ich das Gefühl, die Welt um mich herum für ganz kurze Zeit mit anderen Augen zu sehen. Anja Kampmanns Lyrik ist für das laute Lesen gemacht, erst dann können sich ihre Verse so richtig entfalten.“‚
Juliane Noßack, litaffin.de, 22.05.17
„One expects, and hopes, that Kampmann’s first published book of poetry marks a passageway that connects her previous success with more work to come. Kampmann’s fresh voice to a familiar past reinforces the need to continue examining our history, even if it does remain uncomfortable.“
Andrea Dawn Bryant, worldliteraturetoday.org, 09.11.16
„Von den Gedichten Anja Kampmanns geht ein Sog aus, den ich nur schwer beschreiben, noch schwerer erklären kann. … vielmehr werden die gedruckten Texte zu Partituren für den Leser — so sehr, dass ich sie beim Lesen am liebsten leise vor mich hin singen möchte.“
Dirk Uwe Hansen, Signaturen
Ganz sanft schiebt sie die Leser*innen in mitten von einem Sinnzusammenhang zum nächsten. Wie im Schwebezustand liest sich dieses Gedicht mit seinen fließenden Übergängen und von Vers zu Vers eröffnen sich immer wieder neue Welten. Wunderbar, so soll Lyrik sein!“
POESIERAUSCH.DE
„In fünf Kapiteln – „Glas“, „Kalk“, „Eis“, „Sand“, „Salz“ – erzählt sie und dieses Prosaische ihrer Gedichte, die kalte Klarheit und die Gleichzeitigkeit von Härte und Zerbrechlichkeit ihrer Sprache sind beeindruckend.“
Senthuran Varatharajah, Buchreport
Leipziger Bibliophilen-Abend, Leipzig 2017
Prosaminiaturen und Radierungen von Frank Berendt. Die Auflage besteht aus 99 arabisch nummerierten Exemplaren, davon erscheinen die Nummern 1–30 als Vorzugsausgabe in einem Schuber, denen eine zusätzliche Radierung von Frank Berendt beiliegt. Sämtliche Bücher sind von Anja Kampmann und Frank Berendt signiert. Bezug über den Leipziger Bibliophilen Abend.
Kunstband limitierte Sammleredition „Paradiesische Dialoge“, Band 2, Herausgeber Michael Hametner,
Auflage 99 Stück, 33×33 cm, 56 S.
Frank Berendt, 5 Originalradierungen
Kraft plus Wiechmann, Konzeption, Gestaltung, Ausstattung
Aus der Jurybegründung für den Mara-Cassens-Preis:
„Anja Kampmann hat mit Wie hoch die Wasser steigen einen außergewöhnlichen Roman vorgelegt. Was dieses Buch so herausragen lässt, ist seine kraftvolle Sprache, die die Leserinnen und Leser fest in ihren Bann nimmt. Anja Kampmann gelingt es, mit präzisen Formulierungen und prägnanten Bildern, mit Rückblenden und zugleich mit Auslassungen und Andeutungen die Welt der Arbeiter und das Herumreisen des einsamen Waclaw sehr genau zu entwerfen. Sie skizziert äußerst überzeugend eine Lebensrealität an uns bisher unbekannten Schauplätzen. Auf Basis gründlicher Recherchen schafft sie es, die Härte des Lebens auf der Bohrinsel genauso klar zu beschreiben wie die schwelende Verlorenheit des Protagonisten. Ihre originäre Sprache lässt die besondere verdichtete Atmosphäre der Geschichte entstehen. Ein beeindruckendes erzählerisches Debüt.“
Zur Laudatio von Katrin Schumacher
Unter Büchern: 3sat/MDR Videoportrait: 3sat/ MDR Video
LYRIKLINE: Gedichte zum Anhören und in Übersetzung: www.lyrikline.org
Zehnseiten: Auszug aus dem 12. Kapitel von Wie hoch die Wasser steigen
Weitere Rezensionen sind jeweils unter dem Buch zu finden.
LINKTR.EE zu Videos, Podcasts, Rezensionen
Hier
Pressebilder:
Fotografie: © Juliane Henrich www.litpic.net
Anja Kampmann, Dichterin und Romanautorin, geboren 1983 in Hamburg.
2016 erschien ihr Debütband ›Proben von Stein und Licht‹, zwei Jahre später der Roman ›Wie hoch die Wasser steigen‹. Der Roman wurde u.a. mit dem Mara-Cassens-Preis für das beste deutschsprachige
Zuletzt erschien ihr Gedichtband ›Der Hund ist immer hungrig‹ (2021) für den sie mit dem Günter Kunert Literaturpreis ausgezeichnet wurde, und ihre vielbeachtete Übersetzung von Ilya Kaminskys ›Deaf Republic‹ (2022). Kampmann erhielt für ihr Werk den Malkowski Preis der Bayerischen Akademie der schönen Künste, für eine „unverwechselbare Stimme in der Gegenwartsliteratur, eine Stimme bei der die Sprache der Poesie auch in der Prosa immer spürbar ist.“ Im Herbst 2023 wurde ihr Stück „Dunst – als käme alles zurück“ (Musik: Elnaz Seyedi) in Donaueschingen uraufgeführt, im November war sie Poet in residence an der Universität Duisburg/Essen. 2023 erhält sie den Arno Reinfrank Literaturpreis, die Jury würdigt sie als eine der „begabtesten Autorinnen und Autoren deutscher Sprache der mittleren Generation“. Der deutsche Literaturfonds würdigt sie mit dem London Stipendium 2024 als Autorin „die in Prosa wie Gedicht einen unverwechselbaren Sound gefunden hat.“ Im Jahr 2024 erhält sie zudem von der ev. Akademie Tutzing den Marie Luise Kaschnitz Preis.
Jurybegründung zum Marie Luise Kaschnitz Preis 2024:
„Die Lyrikerin und Prosa-Autorin Anja Kampmann wirft in ihren Texten Fragen auf, die uns alle angehen: Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie können wir überleben in einer Welt, in der unsere natürlichen Ressourcen ausgebeutet und unsere Landschaften systematisch zerstört werden? In atmosphärisch dichten, klingenden, zum Leuchten gebrachten Bildern gibt sie in ihrer Lyrik der Welt etwas zurück, was ihr endgültig abzugehen droht: Schönheit.
In den Spiegelscherben allerkleinster Wahrnehmungen wird deutlich: Vergangenes ist nicht vergangen und Gegenwärtiges ist voller Zeichen. Im Roman „Wie hoch die Wasser steigen“ wird die gottverlassene Arbeitswelt auf einer Bohrinsel mit dem zerbrechlichen Klang der Welt verwoben, die Entfremdung moderner Arbeitsverhältnisse mit einem irisierenden Spiel der Erinnerung und der aus ihr entstehenden Suche nach einem Ort der Zugehörigkeit und des Bleibens.
Sowohl in ihrer Lyrik als auch in ihrer Prosa liegt ein einzigartiger Zauber.
Marie Luise Kaschnitz hätte ihre helle Freude daran. „
Festival Neue Literatur, New York 2023
Presse
Henriette Kuch
Henriette.Kuch@hanser.de
Lesungen
Annette Pohnert
Annette.Pohnert@hanser.de
Anja Kampmann
info@anjakampmann.de
rights informations:
Carl Hanser Verlag
Friederike Barakat
friederike.barakat@hanser.de
Wie hoch die Wasser steigen erscheint in Übersetzung in den Sprachen
englisch, französisch, italienisch, türkisch, niederländisch und kroatisch.
Links
Hanser Literaturverlage
Lyrik Kabinett München
Literaturport
Frank Berendt (Malerei /Video)
Affolter/Savolainen (Graphik)
Social Media:
facebook: anjakampmann
instagram: anjakampman_
translated from the German by Anne Posten
National Book Awards Finalist 2020
An NPR Best Book of the Year
„So beautifully written, Anja Kampmann’s novel is one of those very rare things: a debut of a literary master . . . High as the Waters Rise is our time’s answer to the timeless Gilgamesh myth: a friend is lost, and a journey begins, teaching us with such passion about our world, its terrors, its injustices, its moments of piercing tenderness . . . Of any time, an epic. I am deeply grateful to Anja Kampmann for the gift to us that is this novel, and to her translator, Anne Posten, for the crisp and precise version in English. This is the book to live with.” —
Ilya Kaminsky, author of Deaf Republic and Dancing in Odessa
“This first novel by an established poet examines the marginalized lives of European laborers . . . Although Kampmann addresses current events, such as environmental degradation and the precariousness of modern Europe, her focus is on how ideas of masculinity affect one man’s ability to grieve.” —The New Yorker
“This gorgeously written novel by German poet Anja Kampmann, translated superbly by Anne Posten, focuses on Waclaw, a middle-aged oil rig worker. In the opening pages, Waclaw learns that his dear friend, Mátyás, has gone missing from the rig and is presumed dead. Waclaw, who has already been injured once in this dangerous line of work, begins an unintentional pilgrimage to places he and Mátyás made meaningful. Eventually, as he sinks deeper into grief, Waclaw returns also to the places that shaped him and that he fled in search of a better life.” —NPR
“An evocative road novel, a powerful account of grief and loss, and a subtle portrait of the dangers facing the working class. When you add an array of stark, beautiful sentences into the mix, the result is a thoroughly haunting, deeply moving novel.” —Tobias Carroll, Words Without Borders
“It is unexpected to encounter a modern–day Moby Dick with the same dangerous stakes, but, for workers under global capitalism, the sea remains as treacherous as ever. Capitalism’s disregard for human life is as deadly now as it was on the Pequod . . . Kampmann uses her gifts not to make the ugliness of global capitalism palatable, but to resist it, in the tradition of Audre Lorde . . . This novel fulfills the essentially radical task of poetry.” —Fiona Bell, Chicago Review
“Anja Kampmann’s novel, translated from the German by Anne Posten, is meandering — in a good way. You feel Waclaw’s pain and sorrow for his lost friend. You feel how terrible the oil drilling business is, and how it crushes the men who work on the rigs.” —Emily Burack, One of Hey Alma‘s Favorite Books for Fall
“Kampmann and Posten write gorgeous sentences, lavishing descriptive attention on the light cast on bird feathers, the brass balustrades of a Budapest hotel, ‘a sea bright as a blast furnace’ . . . The most vivid and memorable character is the oil platform itself. Kampmann has an astonishing command of the details of life on an oil rig, and High as the Waters Rise can be read as oblique climate fiction . . . Kampmann brilliantly conveys the industry’s reckless disregard for human life. The relationships she portrays best are not of friendship, love or family, but those between abusive systems and the people whose lives they extract, consume and wantonly discard.” —Jane Yager, The Times Literary Supplement
“This is climate fiction—a genre that explores climate change in fictional narratives—at its best.” —Amy Brady, Literary Hub
“The beautiful English–language debut from German poet Kampmann tells the story of a middle–aged oil rig worker’s emotional crisis after the death of his friend . . . As Waclaw digs up memories of his drilling throughout the world—in Morocco, Mexico, and Brazil—he ruminates on generations of workers who must eke out a living by exploiting the earth and its resources. Kampmann captures the visceral uneasiness that arises from second guessing one’s past.” —Publishers Weekly
“In her debut novel, German poet Kampmann touchingly and intimately illustrates the fallout of capitalism’s dependence on oil . . . This is a haunting exploration of the devastating costs all kinds of gig workers have to bear to feed themselves and the belly of the beast.” —Booklist
“The story of a man at the edge, a story of displacement and existential loneliness told with restraint . . . A poet’s novel in the richness of its imagery and the exquisiteness of the language.” —Library Journal
„In her debut novel, German poet Kampmann touchingly and intimately illustrates the fallout of capitalism’s dependence on oil. The true tragedy here is that Waclaw’s story is not unique. His plight is a perfect vehicle for Kampmann’s lyrical descriptions, which reach from dusty Moroccan cities to the brass-colored balustrades in a Budapest hotel . . . This is a haunting exploration of the devastating costs all kinds of gig workers have to bear to feed themselves and the belly of the beast.” ––Booklist
„Anja Kampmann’s novel does not limit itself to one topic that could be easily named, because it does not limit itself to psychology, does HIGH AS THE WATER RISE stand out, and not only so this spring. Here can an author be discovered whose profound appropriation of the world by means of language would be best compared to Peter Handke’s writing furore. (…) Her prose’s linear progression is counteracted by her restriction of tempo and by means of images and the inserting of memories that resemble film stills. And, thus, a space is opened to see and to hear, to feel and to smell. A space in which time itself becomes tangible…” Tobias Lehmkuhl, DIE ZEIT
“The beautiful English-language debut from German poet Kampmann tells the story of a middle-aged oil rig worker’s emotional crisis after the death of his friend . . . As Waclaw digs up memories of his drilling throughout the world—in Morocco, Mexico, and Brazil—he ruminates on generations of workers who must eke out a living by exploiting the earth and its resources. Kampmann captures the visceral uneasiness that arises from second guessing one’s past.” ––Publishers Weekly
“There are difficult questions asked in this novel, about responsibility, culpability, love, trust, and the weight of time and distance, and there are no easy answers––instead, we are treated to the most vivid particulars, the glory of specifics, the full human reality of a character whose attempt to wander away from deadening grief only reminds him time and time again of all the many ways he has and does and can still feel alive.” —Ilana Masad, author of All My Mother’s Lovers
High as the waters rise is a highly poetic exploration of male friendship and grief. It is a captivating read, delving into a lifestyle that will be unfamiliar to most readers, but which is becoming increasingly topical as oil becomes harder to find and extract.“
New books in german
„In its global reach and the beauty of its language, I found this book at times visionary- which I never thought I would say about a book which begins with men on an oil rig. It is this global reach which makes the novel unique and just waiting to be translated into English.“peakreads
“[A] poet’s novel in the richness of its imagery and the exquisiteness of the language. It’s as if the protagonist were a modern Odysseus returning to a home he no longer has.” ––Library Journal
“Prose with the brightness of poetry, in a splendidly lucid translation.“
—Jennifer Croft, author of Homesick and co-winner with Olga Tokarczuk of The International Booker Prize for Flights
High as the waters Rise is also available as
full lenghth audio book read by Stefan Rudnicki!
Auf 8 CDs ist der ganze Roman ungekürzt zu hören: 9 h 40 minutes of listening…
ABOUT:
„Anja Kampmann’s debut novel is an exquisitely lyrical tale of an oil platform worker whose best friend goes missing, plunging him into isolation and forcing him to confront his past.
One stormy night aboard a drilling platform in the Atlantic, Waclaw returns to his cabin to find that his bunkmate and friend, Mátyás, has gone missing. A brief search of the rig confirms his fears that Mátyás has tumbled into the sea. Waclaw is given shore leave and begins to travel, at first rather aimlessly, meandering around the Moroccan town where he and Mátyás used to spend their time away from the rig. There he discovers what appears to be the body of his friend on the beach. Grief-stricken, he makes his way to Hungary, where he stays with Mátyás’s sister, Patrícia, and immerses himself in memories of his time with Mátyás. As he ruminates on the past, Waclaw finds himself returning increasingly to his own origins, and the circumstances that led him to take the job on the oil rig.
Anja Kampmann is a german poet and author of fiction. She was awarded the MDR- Literaturpreis as well as the Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis. Her work has appeared in Akzente, Neue Rundschau, words without borders, et al. Her first collection of poetry „Samples of Stone and Light” was published by Carl Hanser Verlag, 2016. „High as the waters rise“, her first novel, was nominated for the Leipzig Book Faire Prize, the German Book Prize and the aspekte- Literature Prize for the best debut novel written in german. The novel won the Mara-Cassens-Prize 2018 for the best german debut novel, the Lessing-Promotion Prize 2018 and the Literature Prize of the city of Lüneburg. She received the Literature-Prize Stadtschreiber von Bergen-Enkheim in 2019. 2020 Rainer Malkowski Prize of the Bavarian Academy of Fine Arts. High as the Waters Rise, translated by Anne Posten, was a National Book Awards Finalist 2020.
Previous Works:
Proben von Stein und Licht (Hanser, 2016),
Fischdiebe (2017):
„The dog is always hungry“ Poems (in german) Hanser, spring 2021
Translation rights sold: France (Gallimard), Italy (Keller), United States (Catapult), Croatia, Turkey, Netherlands
rights informations:
Carl Hanser Verlag
Contact: Friederike Barakat
Tel: +49 163 7292 168
friederike.barakat@hanser.de
Trad. de l’allemand par Olivier Le Lay
Parution : 11-03-2021
Gallimard
„Ecouter le bruit du monde comme peut l’entendre un homme, saisi au milieu du chemin de la vie, appartenant à cette catégorie rejetée dans l’ombre qu’est la classe ouvrière. Voilà ce à quoi nous invite l’ambitieux et magnifique Montée des eaux de la poète et écrivaine allemande Anja Kampmann. On n’exagère pas en affirmant qu’avec ce premier roman, une écriture s’impose.
Le Monde des livres, Nicolas Weill, 12 mars 2021