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Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik

Nominiert für den Literaturpreis Text und Sprache 2022

Über…

„Es stellt sich die in Tagen der Pandemie so vermisste Erfahrung ein: Intensität. (…) Eine Ausdrucksstärke, die Schaffenslust mit unprätentiöser Eleganz verbindet.
Björn Hayernzz am sonntag

„In Anja Kampmanns Gedichten gibt es ein unterschwelliges Bewusstsein dafür, dass die Welt in der Form, in die wir hineingewachsen sind, fragwürdig geworden ist. Die Zerstörung der Natur, das Verschwinden der gewohnten Lebenszusammenhänge wird bereits als gegeben vorausgesetzt. Das hat etwas Verstörendes, und zugleich ist es von einer merkwürdig vibrierenden sprachlichen Schönheit. Diese Gedichte spielen nicht, sie täuschen nichts vor. Sie sind ein Stachel, der bleibt.“
Helmut Böttiger, Deutschlandfunk Kultur

„Es sind ganz kleine Dinge, Wahrnehmungen, die ganz nah an einem naturhaften Augenblick sind – wie aber in diesem Augenblick Jahrmillionen eingeschmolzen sind, wie sich im sinnlichen jetzt die ganze Unendlichkeit auftun kann mit einem Mal, das ist das, was für mich diese Gedichte so groß macht.“
Iris Radisch, SWR2 Literatur, 2.7.21

„Anja Kampmann kann sehr viel! Und vieles ist in diesem Gedichtband be­wundernswert gut. Die Autorin hat einen Sinn für Sound, auch wenn die durchweg klein geschriebenen, oft interpunktionslosen Verse keinen Endreim aufweisen. Kampmann arbeitet sicher mit Assonanzen, spielt metrische Figuren an, um sie gleich wieder zu zerstören. Liedhaft lockt sie mit der Melancholie und bricht ab.“
Angelika Overath, FAZ, 13.1.2022

„Das Anthropozän ist hier die Ära in der diese Gedichte spielen. Anja Kampmann findet sehr mikrologische Bilder für dieses ökologische, große Menschenzeitalter umfassende Thema der Zerstörung, der Veränderung unserer Umwelt, unserer Erde durch den Menschen.“
Marie Schmidt, SWR2 Literatur, 2.7.21

„Einer der erstaunlichsten Gedichtbände, die in den letzten Jahren erschienen sind, weil Anja Kampmann […] sofort einen eigenen Ton findet, es ist eine gebrochene Syntax, die immer wieder aufgeraut wird. Es sind komplexe Sätze, aber es ist keine hermetische Lyrik, man merkt Grundthemen, die sich immer wieder spiegeln […].“
Rainer Moritz, NDR Kultur, 15.06.2021

 Kampmanns ästhetische Virtuosität fußt auf Ungezwungenheit. Die Schriftstellerin brilliert nicht mit Eruptionen von Metaphern, sondern besticht durch einen natürlichen, unkomplizierten Stil, der es erlaubt, ihre Gedanken bis in tiefe Schichten hinein zu sondieren.“
Ulf Heise, MDR Kultur 

„Anja Kampmanns Gedichte sind in ihren Gegenständen immer wieder höchst gegenwärtig. […] frei von Effekthascherei und falscher Moral. (…)  Hier zeigt sich die Kunst Anja Kampmanns, die Dinge nebeneinander stehen zu lassen, sie als Gleichzeitigkeiten zu akzeptieren und kenntlich zu machen. Den wissenschaftlichen Fortschritt auf der einen Seite und auf der anderen Seite eine Art, die Welt zu betrachten und sich mit ihr auseinanderzusetzen –  die sich nicht optimieren lässt, die mit jedem Betrachter nur immer wieder neu und anders ist.“
Tobias Lehmkuhl, Deutschlandfunk Büchermarkt

„Gedichte von einer atonal vibrierenden sprachlichen Schönheit. […] Der Blick weitet sich von Seite zu Seite; es geht um Umweltzerstörung und Technisierung, um Genmanipulation oder den Krieg in der Ukraine. Kampmann arbeitet dabei nicht plakativ, sondern mit feinen, eleganten sprachlichen Übergängen, in denen die Ebenen des Sehens und Sprechens ineinander verschmelzen. Politische Lyrik auf der Höhe der Zeit.“
SWR2 Literatur Bestenliste Juli/August, 2.7.21

„Immer aber bleibt die Dichterin in der Anschauung und in der Schilderung, nie wird sie analytisch, moralisch oder polemisch. Distanziert, doch nicht unbeteiligt ist dieser Blick, geprägt von kühler Melancholie,  und er gewinnt der apokalyptischen Bestandsaufnahme eine eigentümliche Schönheit ab, eine herbe, ruhige Ästhetik, die den Schrecken nicht mildert, aber einen Zugang dazu eröffnet. Dies könnte eine Art politischer Lyrik sein, die unserer Zeit gemäß ist: Sie agitiert nicht, sondern zeigt, und ihr verhaltener, wie beiläufiger Klagegestus lässt das Ausmaß der Verwüstung stärker unter die Haut gehen, als lautes  Anprangern es jetzt noch könnte.“
Kristina Maidt-Zinke, litrix.de

[…] der distanzierte Blick bleibt unpersönlich und unverbindlich. Doch liegt darin eine wirkliche Schönheit und Güte, ein ernstes Anliegen, allem, was es so gibt, eine Aufmerksamkeit zu schenken, ohne zu fragen, ob es der gleichen verdient. […] Die Welt, die Kampmann beschreibt, ist eine, über die der moderne Mensch hinweggegangen ist.“
Birthe Mühlhoff, Süddeutsche Zeitung

‚und das gedicht als letztes / seiner art soll es den boden wühlen / den grund auf dem du stehst‘. Dieses „Wühlen“ beherrscht Anja Kampmann wunderbar sensibel, aufmerksam..  (…) Manchmal wirken die Gedichte wie aus dünnsten Spinnfäden geknüpft, die ein Lufthauch zerreißen könnte.
Matthias Zwarg, Freie Presse 

„Die Erinnerungsräume sind bei Anja Kampmann knapp gebaut, denn sie ist treffsicher in der Auswahl der atmosphärischen Schnappschüsse, die sie nebeneinander stellt (..)
Wolfgang Popp, Orf Kulturjournal

„Es sind Gedichte, die die Tiefe unseres Seins ausloten und an eine Vergangenheit erinnern, die ungetrübt ist und noch nicht den Keim ihrer zukünftigen Beschädigungen enthält. (…) Anja Kampmann hat ein feines Gespür für Sprache, ihre Gedichte sind glänzend formulierte und verdichtete Kurz-Stories, die einen sehr individuellen Klang haben und nachhaltig wirken. Das ist eine Empfehlung.“
Matthias Ehlers, WDR

„Vielleicht kann man Anja Kampmanns Dichtung als „Das politische Gedicht 2.0″ bezeichnen: Es wiegelt nicht auf, es ruft nicht nach seinem Publikum, es schreit nicht. Es beschreibt die Dinge leise und stellt die Dichtkunst, stellt sich in den Dienst der Sache. Die Dichterin versteht sich eher als Weltbeobachterin. “
Martina Boette-Sommer, Bayerischer Rundfunk

„In den Gedichten schwingt ein aufmerksames Bewusstsein und ein Erfahrungswissen mit, das sowohl ein persönliches Erinnern als auch ein historisches Erinnern in die Zeilen und Verse einschreibt. Es ist dieses vergangene Gedächtnis, was die Gedichte Kampmanns mit Zeit und mit Tiefe anreichert und dadurch erst ein Bewusstsein für die Gegenwart schafft.“
Michael Scholz, Poetische Quellen

„In dem Buch Vom Sein zum Leben des Sinologen François Jullien fand ich dieser Tage: „Spätestens seit Mallarmé liest man ein Gedicht nicht mehr einzig aufgrund seiner Leidenschaft für einen Sinn und wegen seiner Entschlossenheit, sondern auch, um zu erfahren, was es in einer nicht ‚logischen‘ Weise ‚zusammenhält‘, ja, was sogar den logos herausfordert, aber trotzdem ‚wirkt‘.“ Daran musste ich beim Lesen des wunderbaren zweiten Gedichtbandes von Anja Kampmann denken, dessen Ton und Anmutung mich vor jeder Wahrnehmung inhaltlicher Aspekte berührt hat.“
Michael Krüger, Lyrikempfehlungen

„Wie nebenbei zeigt ihre Dichtung dabei auf, wie man im Gedicht erzählen kann. Das Erzählte braucht nur anerzählt zu werden und bekommt dabei nicht mehr Gewicht wie die poetische Erzählstimme, wie der Erzählton.  Ein anderer, poetischer Umgang mit der Zeit hallt nach. (…) In ihrer Dankesrede in der Bayerische Akademie der Künste, umriss sie ihre Poetik mit einem leuchtenden Satz: Jede Geschichte, sagte sie, bilde sich auf den Obertönen der Realität; diese Realität solle ein Sänger, ein Dichter verwandeln, verdichten, in das Andere, Schwebende in eine verzauberte Sprache.“
Walle Sayer, Lesezeit

Zum Nachhören und Sehen:

 

SWR Fernsehen Lesenswert,  Moderation Denis Scheck

LYRIK EMPFEHLUNGEN 2021 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtkunst

SWR BESTENLISTE Juli / August 2021

RBB Kultur weiterlesen podcast 45min. Lesung und Gespräch.

SWR Bestenliste Diskussion mit Iris Radisch, Marie Schmidt, Martin Ebel und Carsten Otte

NDR Kultur Sonntagsstudio  Gespräch und Gedichte aus dem hungrigen Hund. Moderation: Juliane Bergmann

ARD FORUM ZUR LEIPZIGER BUCHMESSE Gespräch mit Tino Dallmann

HR2 GESPRÄCH mit Meinolf Bunsmann.

SWR2 BESTENLISTE DISKUSSION 

NDR PODCAST ‚LAND IN SICHT‘ ab minute 38.20

WARUM DIESES BUCH? SWR2 Video mit Carsten Otte

Deutschlandfunk Büchermarkt Rezension von Tobias Lehmkuhl

Deutschlandfunk Kultur Rezension von Helmut Böttiger

Ndr Lesetipps vom gemischten Doppel

WDR Rezension von Matthias Ehlers

MDR Kultur Rezension von Ulf Heise